UX in der wissenschaftlichen Recher​che

Welche Probleme behindern das wissenschaftliche Schreiben und wie könnte ein Konzept der Zukunft aussehen? Dies evaluierte ich 2017 in meiner Masterthesis über die Nutzererlebnisse (User Experience) in Rechercheprozessen.

Ein wichtiger Teil des wissenschaftlichen Schreibprozesses ist das Zusammenführen eigener Daten und Gedanken mit den Erkenntnissen aus vorhandenen Quellen. Diese Wissensorganisation und -vernetzung sollte sich mit heutigen Technologien eigentlich einfach bewerkstelligen lassen. Allerdings werden viele Möglichkeiten der Automatisierungen nicht hinreichend genutzt - analogen Quellen müssen häufig komplett manuell überführt werden.

Die Bibliotheken der Zukunft

Bereits seit Anfang des letzten Jahrhunderts gibt es Bestrebungen externe Quellen zu Organisieren und Aufzubereiten sowie mit dem eigenen Wissen zu verknüpfen. Ausgehend von diesen historischen Vorbildern und aktuellen Projekten, untersuchte die Masterarbeit verschiedene Problemfelder wissenschaftlichen Arbeitens. Dabei wurden zahlreiche Tools und Programme ausprobiert und bewertet.

Schreiben ohne Unterbrochen zu werden

Kerngedanke der Thesis ist dabei, dass Forschende kollaborativ, medienübergreifend sowie prozessübergreifend arbeiten können und sich damit komplett auf das Schreiben fokussieren. Im Paxisteil der Arbeit wurde mittels kontextuellen Interviews und Cardsorting das Vorgehen von 3 WissenschaftlerInnen analysiert und durch ein Mental Modal für das weitere Vorgehen aufbereitet.

Konzeptvideo „Moderne Memex Kollektion“

Im weiteren Vorgehen wurden verschiedene Produktprototypen entworfen und anhand der vorherigen Ergebnisse bewertet. Die vielversprechendsten Ideen wurden zu einer modularen Produktfamilie zusammengefasst. Das Konzept stellt angepasste Arbeitsumgebungen her und vernetzt Arbeitsergebnisse prozessübergreifend. Der Videoprototyp zeigt ein fiktives Forschungsszenario, welches die Arbeit einer Wissenschaftlerin unterwegs, in der Bibliothek und am heimischen Arbeitsplatz durch die angepassten Module unterstützt.

Die Arbeit entstand an der Hochschule Magdeburg-Stendal im Studiengang Interaction Design. Weitere Informationen gibt es auf cloud.designer-magdeburg.de/memex.